Als die Freunde von Matthias Domaschk in Jena 1981 erfahren, dass er tot ist, bleiben ihnen nur Zorn und Trauer. Sie wissen, dass die Staatssicherheit der DDR ihn aus einem Zug heraus verhaften ließ. Warum, das können sie nicht einmal erahnen. Sie erfahren nur, dass der 23-Jährige in Gera in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt zu Tode gekommen ist.
Es heißt, er habe sich das Leben genommen. Aber warum sollen sie das glauben? Ein eigenwilliger, sanfter junger Mann, auf dem Weg zu einer Party in Ostberlin.
In den Jahren danach haben Freunde und Weggefährten alles darangesetzt, die Umstände seines Todes aufzuklären, damit die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Es gab Ermittlungen, auch ein Verfahren gegen Stasi-Mitarbeiter, geringe Geldstrafen wegen "Beihilfe zur Freiheitsberaubung".
Keiner hatte im Gericht ein Wort des Bedauerns übrig.
In Thüringen trägt heute das Archiv für Zeitgeschichte Matthias Domaschk seinen Namen. Aber wie kam es zu seinem Tod, was ist damals geschehen?